Elektronische Gesundheitskarte

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Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) wird nach dem österreichischen Gesundheitswesen auch das deutsche Gesundheitswesen revolutionieren. So klingt es jedenfalls von offizieller Seite. Wer und Was eigentlich genau hinter der eGK steckt, soll die folgende Informationssammlung helfen zu verdeutlichen.


Thomas Maus hat am 23. Februar 2006 in Mannheim im Rahmen der FSFE Fellowship Party über die technischen Hintergründe und vor allem auch Sicherheitsrisiken der eGK referiert.

Aktuelles

Die Politik will natürlich nur des Patienten Allerbestes. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte die Krankenkasse oder das Softwareunternehmen Ihres Vertrauens. Oder lesen Sie diesen Artikel!

Manche Zeitungen überschlagen sich förmlich vor Euphorie über die Elektronische Gesundheitskarte – und das obwohl Experten vor individuellem Schaden für Millionen von Versicherten warnen. Ein Leserbrief dazu ans Handelsblatt (23.3.2007): "Eine akute Gefahr für die Gesellschaft"

Links zur eGK

Vorträge

Politik und Technologie

  • KBV Kompakt Telematik und KBV Kurier Telematik Newsletter
    Über neue Entwicklungen des Projektes "elektronische Gesundheitskarte", die Anforderungen an Praxen und Apotheken und über Chancen und Schwierigkeiten des Projektes berichten wir aktuell in unserem Newsletter Kompakt Telematik.

Pressemeldungen zur eGK


  • Was eGK Kritiker meistens nicht sagen: Seit Jahrzehnten übermitteln Vertragsärzte alle Abrechnungsdaten ihrer Patienten inklusive Diagnosen und Verdachtsdiagnosen an zentrale Stellen (KVen), in letzter Zeit fast ausschließlich in maschinenlesbarer Form, und regelmäßig wird das den Patienten verschwiegen (diese denken meist, der Arzt rechne direkt mit ihrer Kasse ab) und sie werden auch nicht um Zustimmung gefragt. Die Daten der Privatpatienten werden in vielen Fällen ebenfalls elektronisch an Privatärztliche Verrechnungsstellen übermittelt, nicht selten ohne Zustimmung der Patienten. Die privaten Krankenkassen wiederum speichern alle Daten und Diagnosen aller Privatpatienten und privat Zusatzversicherter elektronisch. BG-Ärzte melden inzwischen auch alle Daten und Diagnosen überwiegend elektronisch, meist ohne die Verletzten zu fragen, die BGen speichern alle Daten seit Jahren in ihren Computern ab. Eine KV stellt neuerdings ihren Mitgliedern sogar die komplette Honorarabrechnung ins Netz (paßwortgeschützt). Meines Wissens ist keine dieser Anwendungen zugriffsgeschützt durch den elektronischen Heilberufsausweis oder eine eGK mit PIN. Auch liegen die Daten praktisch auf allen Rechnern mit Namen der Patienten und nicht - wie bei der eGK geplant - pseudonymisiert. Staatlicher Mißbrauch oder unumkehrbare Zerstörung eines Vertrauensverhältnisses wurden mir trotzdem nicht bekannt. Nun ist die geplante Speicherung von Daten im Rahmen der eGK natürlich nicht zu vergleichen mit der namentlichen Speicherung von Milliarden von Datensätzen in der GKV, PKV und BGen und sollte weiter kritisch begleitet werden. Der Datenschutz hat nach Aussage von Carl-Heinz Müller, KBV, oberste Priorität, es dürfe dabei keine Abstriche geben. Der Bundesdatenschutzbeauftragte stimmte m. W. allen Testphasen der eGK zu. (Abgewandelt zitiert nach Medical Tribune Deutschland 40/2007, S.2, von D. Wettig)
  • Bundesdruckerei bewirbt sich um Gesundheitskarte Der Tagesspiegel 05.03.2006
  • Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt propagiert Versorgungszentren Für breite Finanzbasis Der Tekbote am 4.3.2006
  • Experte sieht große Datenschutzprobleme im elektronischen Gesundheitssystem de.internet.com am 2.3.2006 zum Vortrag von Thomas Maus in Mannheim
Ärztliche Schweigepflicht de facto ausgehebelt
[...]wichtige freiwillige Anwendung: In der Gesundheitsakte können Bürger Kopien ihrer relevanten Gesundheitsdaten übersichtlich ablegen und sie ihren Ärzten und Apothekern zur Verfügung stellen.[...]
ICW Vorstand Peter Reuschel betont: „Unsere Gesundheitskarten-Lösung ist offen für alle Anbieter von Arzt-, Apotheken- oder Krankenhaussoftware sowie anderer Programme und Mehrwertanwendungen. Über das von der ICW entwickelte Software Development Kit lassen sich diese Systeme schnell und komfortabel an die Gesundheitskarten-Lösung der ICW anbinden.
So-so. Welcher Mwherwert und für wen? --RaBe 21:01, 6. Mär 2006 (CET)
Gemeinsam mit der neu eröffneten Asklepios-Klinik in Hamburg-Barmbek wollen die IT-Riesen Microsoft und Intel ein Modellprojekt für das Krankenhaus der Zukunft aufbauen.
Sie sehen im Gesundheitswesen einen lukrativen Markt, da viele Einrichtungen nach wie vor mit einer veralteten IT-Infrastruktur arbeiten.
Goldgräberstimmung? --RaBe 21:01, 6. Mär 2006 (CET)
[...]Nach wie vor seien es Menschen, die diese Technik bedienten. "Wenn eine Krankenschwester den falschen RFID-Tag auf die Blutkonserve klebt, nutzt dem Patienten die ganze schöne Technik nichts."
[...] unterstützt alle Arbeitsschritte für die Bereitstellung geeigneter Fotos [...] Dank des vollständig web-basierten Systems können die Versicherten ihr Bild für die Karte nicht nur persönlich bei ihrer Krankenkasse abgeben oder per Post liefern, sondern auch via MMS-Handy oder Internet an die Krankenversicherungen schicken. [...] Beim Versand über Internet lässt sich das Foto zudem problemlos durch die Versicherten interaktiv bearbeiten, ohne hierfür besondere Kenntnisse oder zusätzliche Software vorauszusetzen.'
Bereitet das eigentlich nur mir Schmerzen? --RaBe 21:01, 6. Mär 2006 (CET)
Jürgen Sembritzki, Geschäftsführer des Zentrums für Telematik im Gesundheitswesen, Krefeld, erwartet, dass die Patienten außerhalb der Testgebiete im Laufe des Jahres 2007 von ihrer Krankenkasse die neue Karte erhalten werden.
Nach den Erfahrungen der KV sind die Ärzte im Norden insgesamt sehr aufgeschlossen für technische Neuerungen, wenn sie die Praxisabläufe erleichtern. Es gibt aber auch Vorbehalte: Viele Praxisinhaber sorgen sich, daß die elektronische Gesundheitskarte zu teuer wird.
[...](Feldtests)[...]Wo und wann dies geschieht, erfahren Ärzte, Psychotherapeuten und andere Interessierte im KBV Kurier Telematik.
Mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte erhält jeder Bürger in Deutschland auch eine neue individuelle Krankenversicherten-Nummer. Sie begleitet alle Versicherten ihr Leben lang und bleibt auch beim Kassenwechsel erhalten.
[...]finanziellen Rahmenbedingungen für die Feldversuche der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.[...]
... Es gebe allerdings eine Hintertür, [...]. Das Ganze könnte auch mit einer ergänzenden Software funktionieren ("Proxy-Lösung")...
...Das System [...] erfasst medizinische Daten und stellt sie in Echtzeit zur Verfügung. Das geschieht durch so genannte BANs, Body-Area-Networks. "Kleine Sensoren, die am Körper angebracht werden, übermitteln die Daten an ein Endgerät. Dies geschieht kabellos, so dass die Daten auch an ein entferntes Krankenhaus oder in eine Arztpraxis übermittelt werden können. ...