Partitionieren

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Auf Unix-Systemen gibt es typischerweise nur einen Verzeichnisbaum und ein Root-Verzeichnis /. Sollen mehrere Speichermedien eingebunden werden, werden diese irgendwo unterhalb des Root-Verzeichnisses in ein Verzeichnis gemountet, das jeweilige Unterverzeichnis wird dadurch zu einen Mountpoint.

Auch kann es sinnvoll sein, einen Massenspeicher, z.B. eine Festplatte zu partitionieren und die einzelnen Partitionen zu mounten.

Grundüberlegungen[Bearbeiten]

  • Dateisysteme, die intensiv verwendet werden, tendieren eher dazu bei einem Systemcrash Daten zu verlieren.
  • Je nach Nutzung gibt es sehr verschiedene Ansprüche an ein Dateisystem, z.B. Newsspool (traditionell) vs. FTP-Server
  • Dateisysteme können durch intensive Nutzung fragmentieren
  • Dateisysteme können auch mal vollaufen, jedes Dateisystem verfügt über eigenen freien Speicherplatz
  • Sollen auf einer Festplatte verschiedene Betriebssysteme installiert werden, so ist die Partitionierung i.d.R. erforderlich.

Vorteile[Bearbeiten]

  • Das Root-Filesystem wird nach einem Systemcrash notfalls auch unsauber gemountet, damit die erforderlichen Tools zur Wiederherstellung verfügbar sind (fsck). Je weniger Datenbewegung auf der Root-Partition stattfindet, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass diese Partition beschädigt wird. Alle zum Booten erforderlichen Verzeichnisse müssen allerdings auf der Root-Partition verfügbar sein, typischerweise
  • /bin
  • /sbin
  • /lib
  • /etc
  • Optimierung je nach Nutzung. So können auch je nach Erfordernis komplett verschiedene Dateisysteme, etwa ext2/[[ext3] oder ReiserFS verwendet werden. Unter FreeBSD kann für UFS/UFS2 die Optimierung für time oder space utnerscheiden werden.
  • Wichtige Dienste wie etwa eine Datenbank bleiben funktionsfähig, auch wenn zum Beispiel durch einen Fileserver der Speicherplatz volläuft.

Nachteile[Bearbeiten]

  • Jedes Dateisystem hat seinen eigenen freien Speicherplatz, freier Speicherplatz kann nicht zusammengelegt werden.
  • Man muss vorher relativ genau planen oder ungünstig verteilten freien Speicher in kauf nehmen.

Alternativen[Bearbeiten]

  • Moderne Systeme verfügen über ein Logic Volume Management. Hier wird der freie Speicherplatz nach Bedarf den verschiedenen Dateisystemen zugefügt. Dazu muss das darauf liegende Dateisystem jedoch eine Größenänderung zulassen, idR ist nur die Vergrößereung eines Filesystems möglich.


Typische Kandidaten[Bearbeiten]

Folgende Verzeichnisse können in seperate Filesysteme ausgelagert werden:

Mountpoint Verwendung Empfehlung
/ Root-Filesystem, existiert immer. erforderlich
/boot Hier befinden sich z.B. der Bootloader, Kernel, Module, initrd etc. bei Verwendung von LVM erforderlich
/usr UnixSystemRessources: enthält Programme, Bibliotheken, manchmal auch bewegliche Daten empfohlen
/usr/local Enthält z.B. bei *BSD-Systemen Fremdsoftware, bei Desktop-Systemen kann dies sehr viel werden! empfohlen
/usr/X11R1 Enthält X11-Software, wird bei neueren Systemen nicht mehr verwendet nicht empfohlen
/var Enthält variable Daten, etwa Logfiles, Spool-Verzeichnisse, Fileserver empfohlen
/home Enthält die Homeverzeichnisse von Benutzern. Auf manchen Installationen liegen hier auch die Hauptverzeichnisse für Dienste. sinnvoll für Desktop
oder Multiuser
/opt Enthält unter Linux Fremdsoftware möglich
/data Systemunabhängige Daten, etwa Fileserver, zusätzliche Festplatten
/var/spool Empfohlen für dedizierte Druckserver, Newsserver, große Mailserver,

Empfehlung nach Einsatzzweck[Bearbeiten]

FreeBSD[Bearbeiten]

Desktop
FS min. Größe Empfehlung Hinweise
/ 500MB 1GB entsprechend mehr, falls eines der folgenden FS nicht angelegt wird
/var 500MB 1GB kann bei Desktop auch unter / liegen
/usr 5GB 10-20GB je nachdem, ob /home -> /usr/home oder ob /usr/local seperat erstellt wird mehr
/usr/local 10GB 20GB je nach Umfang der installierten Software. Falls größere Datenmengen nicht in /data liegen, entsprechend mehr oder der gesamte Rest
/data (Rest) Größere Datenmengen können hier gut abgelegt werden
Server
FS min. Größe Empfehlung Hinweise
/ 500MB 1GB
/var 5GB 20GB bei hochfrequentierten Servern kann /var/log schnell viel Platz beanspruchen
/usr 5GB 10-20GB je nachdem, ob /home -> /usr/home oder ob /usr/local seperat erstellt wird mehr
/usr/local 0GB nach Bedarf nur bei umfangreicher Fremdsoftware verwenden, größere Datenmengen nach /data
/data (Rest) Größere Datenmengen können hier gut abgelegt werden


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